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Inhaltsverzeichnis

1 Besonderer Förderbedarf

2 NextNetz - das EU-Förderprogramm 2006 für Jugendliche mit besonderen Förderbedarf

2.1 Der Ansatz

Die insgesamt 91 Mikroprojekte wurden im Rahmen des Programms »Lokales Kapital für soziale Zwecke« vom Land Niedersachsen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert. Die Gesamtkoordination lag beim Landesjugendring Niedersachsen e. V.


Ihr gemeinsames Ziel: die Entfaltungsmöglichkeiten sozial benachteiligter junger Menschen zu verbessern.

 

Lokal handeln: In Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnern brachte (und bringt vielerorts noch weiterhin) jedes Mikroprojekt die Jugendarbeit vor Ort in Bewegung - ganz speziell im Hinblick auf die Teilhabe bislang unterrepräsentierter und ausgegrenzter junger Menschen.

 

Landesweit wirken: Die programmeigene Internetplattform vernetzt Erfahrungen, Ergebnisse und gemeinsame Themen landesweit. So sind sie auch der Öffentlichkeit zugänglich.

 

2.2 Bildung und Erwerbsleben

In Niedersachsen wachsen Kinder und Jugendliche in unterschiedlicher familiärer Umgebung auf. Auch die Bedingungen, unter denen sie leben und lernen, unterscheiden sich auf vielfältige Art und Weise. Ihren unterschiedlichen Lebenswegen und Ausgangsbedingungen entsprechend, brauchen junge Menschen auch vielfältige und angemessene Zugänge zur gesellschaftlichen Teilhabe, zu sozialem Lernen, Bildung und Ausbildung.

 

Lebenslauf und Erwerbsbiographie werden zugleich immer weniger planbar. Der kreative Umgang mit stets neuen Anforderungen wird zur Kernkompetenz. Dafür braucht jeder Mensch die Möglichkeit sowie die Fähigkeit, seine Persönlichkeit fortdauernd zu entwickeln, sein Wissen zu erweitern und individuelle Kompetenzen auszubilden. Bildung ist der Schlüssel für eine zukunftsgerichtete Lebensplanung in Freiheit und Selbstbestimmung - und für ihr Gelingen. Vielen jungen Menschen bleiben jedoch angemessene Zugänge zu Bildung und sozialem Lernen verwehrt. Ihnen scheinen die Pfade in eine selbstverantwortliche, befriedigende Zukunft verbaut.

 

NextNetz ist die Antwort der niedersächsischen Jugendverbände, Jugendringe und Initiativen auf die Herausforderungen, die sich damit auch der Jugendarbeit stellen.

 

2.3 Die Philosophie

2.3.1 Multiplikator-inn-en:

NextNetz bildete haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter-innen der Verbände für die Jugendarbeit mit den speziellen Zielgruppen fort und unterstützte sie in ihrer Tätigkeit.

 

2.3.2 Strukturwandel:

Die Mikroprojekte regen auch diejenigen Jugendlichen zum Mit-Machen an, die von den bestehenden Angeboten der Jugendarbeit nicht erreicht werden oder sich nicht angesprochen fühlen. Gemeinsam mit den Multiplikator-inn-en tragen sie unmittelbar zu einer Bereicherung der im Verband vertretenen Lebenswelten und Perspektiven bei - besonders dort, wo sie sich über die Dauer des Mikroprojekts hinaus für ein weiteres Engagement beim Verein oder Verband entscheiden.

 

2.3.3 Vernetzung und Koordination:

75% der niedersächsischen Landkreise und Städte verwirklichten ein NextNetz-Mikroprojekt. Möglich wurde das durch die landesweite Organisationsstruktur des Landesjugendrings und der beteiligten Verbände.

 

Mit seiner Service- und Regiestelle unterstützte und koordinierte der Landesjugendring die Arbeit der Mikroprojekte. Als verbandsübergreifende Arbeitsgemeinschaft brachte er seine Kompetenzen und Erfahrungen ein und gewährleistete den optimalen Einsatz der lokalen Projektmittel. Über den Jugendserver Niedersachsen koordinierte er das Projektnetzwerk und stellte eine Plattform für die interne Vernetzung und Außendarstellung bereit.

 

2.3.4 Nachhaltigkeit und Innovation:

Jedes Mikroprojekt leistete im Programmverlauf seinen Beitrag zur Entwicklung des Gesamtprojektes. Über die Kommunikation-Tools der Internetplattform wurden Projekterfahrungen schnell und trägerübergreifend weitergegeben und die dokumentierten Ergebnisse langfristig für die Jugendarbeit in Niedersachsen zur Verfügung gestellt. Zusammenarbeit und unbürokratische Verwaltung gewährleisten, dass der Löwenanteil der eingesetzten Mittel und Ressourcen genau dort hin gelangte, wo er am meisten gebraucht wird: An der Basis der Jugendarbeit.

3 Projektbeispiel

3.1 Integration: Zusammen lernen & leben

3.1.1 Projekt | 053

Durch Mundpropaganda waren die Angebote der Hannoveraner Naturfreundejugend bereits auf wachsendes Interesse blinder und sehbehinderter Teilnehmer-inne-n gestoßen.

Das NextNetz-Mikroprojekt »Wir sehen zusammen - wir teamen zusammen« setzte das mittlerweile entstandene Wissen in einer speziellen Schulung für sehende und nicht-sehende Jugendleiter-innen um. Im Sommer 2006 fand die erste Sommerfreizeit mit blinden und sehenden Teamer-inne-n statt.

Diese integrativen Angebote und Strukturen ermöglichen sehbehinderten jungen Menschen die Teilhabe an »ganz normalen« Aktivitäten der Jugendarbeit - und die Naturfreundejugend erwies sich damit als Vorreiterin in der Region.

3.2 Empowerment: Das Leben in die Hand nehmen

3.2.1 Projekt | 073

Angesichts des dauerhaften Mangels an Ausbildungsplätzen entwickelten Ehrenamtliche des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Osnabrück neue Wege der politischen Bildung, die sie mit Schüler-inne-n aus Hauptschulen und anderen bildungsbenachteiligten Gruppen gehen.

»FutureActiv« arbeitet mit Empowerment (übersetzt: »Selbstermächtigung«): Das Mikroprojekt will die Teilnehmer-innen zu »Autor-inn-en ihrer eigenen Biografie« machen - und damit ihre Ressourcen und Fähigkeiten stärken.

So motiviert es sie, sich auch jenseits unmittelbarer Erwerbsperspektiven gesellschaftlich einzumischen und gestalterisch zu engagieren.

 

3.3 Vielfalt

3.3.1 Projekt | 010

Die Jugendfußball-Abteilung von »Sparta Göttingen« nutzt in Kooperation mit der Jugendhilfe Göttingen e.V. eine frisch entstandene öffentliche Sportanlage für das gemeinsam entwickelte Mikroprojekt.

»Einwurf für Grone« hat ein Freizeit-Fußballangebot mit angeschlossener Schiedsrichter-Schulung geschaffen, das Jungen wie Mädchen verschiedenster sozialer und kultureller Hintergründe begeistert annehmen.

Einige der Neu-Schiedsrichter-innen werden sich dauerhaft bei »Sparta« einbringen. So verbreitern sich die Zugangswege zum aktiven Vereinssport über bestehende sozialen Barrieren und Geschlechtergrenzen hinweg.

Weitere Projekte aus Erlebnispädagogik, Berufsorientierung, Schul-Kooperationen, Mobiler Beratungsarbeit und anderen Feldern auf www.nextnetz.de.

4 Projektorganisation

4.1 Regie

Die Koordinations- und Servicestelle von NextNetz war in den Jahren 2005/2006 beim Landesjugendring Niedersachsen e.V. angesiedelt.
Projektleiter: Mathias Hinderer
Projektmitarbeiterin: Andrea Zörnig
Im Anschluss wird die aufgebaute Infrastruktur als »Dritte Dimension des Jugendservers« vom Büro des Jugendserver Niedersachsen begleitet.
Projektleiterin: Sonja Reichmann

4.2 Begleitung

Die fachliche Begleitung des Förderprogramms erfolgte durch den Projektbeirat des Jugendserver Niedersachsen. Zu seinen Aufgaben gehörte die beratende Begleitung

  • der abschließenden Förderentscheidung für die eingereichten Mikroprojektanträge,
  • der Vorbereitung und inhaltlichen Schwerpunktsetzung für die zentralen Veranstaltungen,
  • der inhaltlichen Ausgestaltung der Auftakt- und Abschlussveranstaltungen.


Programmstruktur des NextNetz Förderprogramms (Stand 12/2004)


4.3 Förderung

NextNetz wurde über das Nds. Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union finanziert.

5 Links

www.NextNetz.de


Geändert am 08.05.2008 12:51 von Björn Bertram

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