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Inhaltsverzeichnis

1 Gewaltprävention

Du planst ein Projekt zum Thema Gewaltprävention? Du arbeitest schon im Bereich der Gewaltprävention mit Jugendlichen und möchtest hier auf dem Jugendserver-Niedersachsen deine Erfahrungen weitergeben? Beteilige Dich!  – Stell dein Projekt vor! Mit Sicherheit können andere von deinen Erfahrungen lernen. 

1.1 Definition

Der Begriff "Gewalt" (eine Bildung des althochdeutschen Verbes verwalten, bzw. waltan – stark sein, beherrschen) bezeichnet von seiner etymologischen Wurzel her das \\\\'Verfügen-können über das innerweltliche Sein\\\\'. Der Begriff bezeichnet ursprünglich also rein das Vermögen zur Durchführung einer Handlung und beinhaltet kein Urteil über deren Rechtmäßigkeit.

Gewalt findet sich wieder, wenn mit Zwang etwas durchgesetzt werden soll.
Gewalt im Sinne von Walten findet sich wieder in Begriffen wie Staatsgewalt oder Verwaltung.(...)

Die ursprüngliche, neutrale bis positive Begriffsbestimmung ist in Begriffen wie »gewaltige Anstrengung« (bzw. »Gewaltanstrengung«) oder »gewaltige Dimension« erkennbar, wenn eine über das übliche Maß hinausgehende Leistung anerkennend beschrieben werden soll. Aber auch im Gewaltmonopol des Staates bzw. der Gewaltenteilung wird die Gewalt neutral interpretiert.

Die im heutigen Sprachgebrauch verbreitete negative Belegung ist in Begriffen wie Gewalttat, Gewaltverbrechen, Gewaltverherrlichung, Vergewaltigung wie auch im Distanz schaffenden Begriff Gewaltlosigkeit enthalten.

Eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs gibt es nicht, da seine Verwendung in Abhängigkeit von dem jeweiligen Erkenntnisinteresse stark variiert. Dieses Fehlen einer klaren Definition verursacht insbesondere Probleme bei der statistischen Erfassung von Gewaltdelikten.

Gewalt im negativen Sinne wird häufig als schädigende Einwirkung auf Andere verstanden. Als Gewaltformen werden psychische oder physische, personale oder strukturelle (oder auch kulturelle), statische oder dynamische sowie direkte oder indirekte unterschieden. Ein engerer "Gewalt"-Begriff, auch als »materialistische Gewalt« bezeichnet, beschränkt sich auf die zielgerichtete, direkte physische Schädigung einer Person, der weiter gefasste Gewaltbegriff bezeichnet zusätzlich die psychische Gewalt (etwa in Form von Deprivation, emotionaler Vernachlässigung, »Weißer Folter«, verbaler Gewalt) (...).  Zudem fällt Vandalismus unter diesen Gewaltbegriff, wenngleich sich die Einwirkung nicht direkt gegen Personen richtet.
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Gewalt

2 Jugendliche und Gewalt – Zahlen und Fakten

Gewaltprävention ist eine der dringlichsten Aufgaben in der Jugendarbeit, wie der folgende Auszug zeigt:
 
Laut einer Untersuchung des bayrischen Justizministeriums hat ein durchschnittlicher 14-Jähriger bereits circa 14 000 Todesszenen in Filmen gesehen.
Im Bundesland Brandenburg war 1996 jeder dritte Tatverdächtige ein Jugendlicher unter 21 Jahren, bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung betrug der Anteil Jugendlicher unter den ermittelten Tatverdächtigen sogar fast 50 Prozent. Zwischen 1998 und 1997 hat sich die Zahl polizeilich registrierter Gewaltkriminalität Jugendlicher in Westdeutschland mehr als verdreifacht. Ein großer Teil dieses Anstiegs ist lt. einer Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen allerdings auf die gestiegene Anzeigenbereitschaft in der Bevölkerung zurückzuführen.

Schätzungsweise zwischen 20 000 und 40 000 Kinder werden jährlich in Deutschland Opfer elterlicher Gewalt. Bei einer Befragung von insgesamt fast 13 000 Schülern der 9. Schulstufe in mehreren deutschen Städten 1998 berichteten nur 44,4 % der Jugendlichen, daß sie in ihrer Kindheit bis zum 12. Lebensjahr nicht von ihren Eltern geschlagen wurden. 29,4 % erlebten leichte körperliche Züchtigungen, 16,5 % wurden von den Eltern schwer gezüchtigt (mit Gegenständen geschlagen, häufige Prügel) und 9,8 % waren Opfer elterlicher Mißhandlungen.

15,2 Prozent der Jugendlichen gaben an, allein in den vergangenen 12 Monaten vor dieser Befragung Opfer massiver elterlicher Gewalt gewesen zu sein. Außerhalb der Familie hatten in diesem Zeitraum \\\\\\\\\\\\\\\\\'nur\\\\\\\\\\\\\\\\\' 12 Prozent eine Körperverletzung mit oder ohne Waffen durch jugendliche Täter erlebt.* (*Diese Zahlen stammen aus der österreichischen Tageszeitung "Standard", aus einer Veröffentlichung der Polizei Brandenburg und aus dem Thesenpapier : \\\\\\\\\\\\\\\\\'Zur Struktur und Entwicklung der Jugendgewalt in Deutschland\\\\\\\\\\\\\\\\\', Christian Pfeiffer und Peter Wetzels, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen.)

3 Praxisprojekte

3.1 Schritte gegen Tritte

3.1.1 Jugendgewalt

Der Umgang von Jugendlichen untereinander ist heute weit mehr von Gewalt geprägt als früher. Vieles spielt sich unterhalb der Oberfläche ab und ist für Erwachsene oft nicht einsehbar. Gewalt – sicher ein Phänomen des jugendlichen Alltags, aber auch ein Phänomen der Normalität? Wir möchten nicht zur unseriösen Panikmache beitragen, die bereits eine breite Medienwirklichkeit bestimmt. Doch "damit Gewalt keine Schule macht", sind Präventionsangebote und ein breites Spektrum von Maßnahmen nötig, in denen verschiedene Partner zusammenarbeiten. Deshalb wollen wir Ihnen ein Projekt vorstellen, das nicht bei der Darstellung des Problems Jugendgewalt stehen bleibt, sondern konkrete Handlungsperspektiven vermitteln will:

3.1.2 Das Gewaltpräventions-Projekt

www.schrittegegentritte.de

3.1.2.1 Der Hintergrund

Das Projekt thematisiert strukturelle, ethnische und personale Gewalt. Es stammt aus der Anti-Apartheidarbeit in Südafrika und wurde unter der Leitung des evangelischen Pastors Klaus J. Burckhardt im Jahre 1993 in Deutschland eingeführt und praxiserprobt. Inzwischen ist das Projekt in über 100 unterschiedlichen Schulen (Orientierungs-, Haupt- und Realschulen, Gymnasien sowie Berufsbildenden Schulen) mit mehr als 17.000 SchülerInnen in Hessen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Baden-Württemberg durchgeführt worden. Das Projekt umfasst mindestens einen Schultag (besser auf 2 Vormittags strecken!) je Schulklasse und wird mit 15 bis 30 Teilnehmer/innen durchgeführt. Es eignet sich als Projektwoche für bis zu 5 Schulklassen der Jahrgangsstufen 7 bis 13, aber auch für Konfirmand/innengruppen, Jugendfreizeiten o. ä. Das Projekt arbeitet mit vielfältigen Medien und Methoden, u.a. Planspiel, Theaterwerkstatt, Quiz, Gesprächsgruppen, Rollenspiel, Video. Ideal wäre dabei die intensive Vernetzung mit den örtlichen Strukturen (Präventionsräte, Runde Tische, Kooperation mit örtlichen Projekten und Einrichtungen, Sozialarbeiter/innen, Pädagog/innen, Elternbeiräten und Schüler/innenvertretungen).

Seit 2004 existiert als neues Modul der Zugang über das Thema "Flucht/Migration/Integration", der von vielen Schulen neu wahrgenommen wird.

In Südafrika wird das Projekt in 10 innerstädtischen Schulen in Hillbrow, Johannesburg von der südafrikanischen Partnerorganisation "Steps against violence South Africa (SAVSA)" durchgeführt.

3.1.2.2 Die Intention

Das Schulprojekt möchte:

  • unterschiedliche Gewaltursachen, -strukturen, -reaktionen am Beispiel von Jugendlichen aus der Einen Welt aufzeigen und bewusst machen,
  • Schüler/innen die Möglichkeit geben, eigene Gewalterfahrungen zur Sprache zu bringen, kritisch zu reflektieren und nach deren Ursachen zu fragen,
  • Mut machen, konkrete Handlungshilfen im Umgang mit Gewalt zu entdecken und im Rollenspiel zu erproben, neben den gewohnten Reaktionsmustern (Flucht oder Gegengewalt) andere Alternativen erarbeiten, um auf persönlich erlebte Gewalt effektiv und deeskalierend reagieren zu können,
  • sowie neue Zugänge zur christlich-ethischen Basis des aktiven gewaltfreien Widerstandes im Kontext der Weltreligionen schaffen.

3.1.2.3 Die Ökumenische Dekade "Gewalt überwinden"

Das Schulprojekt "Schritte gegen Tritte" ist ein Angebot im Rahmen der Ökumenischen Dekade "Gewalt überwinden". Die Achte Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen rief im Dezember 1998 in Harare in Zimbabwe eine Dekade zur Überwindung von Gewalt ins Leben. Von 2001 bis 2010 bietet diese Dekade einen Rahmen, um Initiativen von Gemeinden und Kirchen weltweit zu bündeln, die sich zum Ziel gesetzt haben, an der Überwindung unterschiedlichster Formen von Gewalt zu arbeiten. Es geht dabei um eine intensive Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen Phänomen der Gewalt und um die Entwicklung und Bestärkung geeigneter Ansätze zu ihrer Überwindung. Angesichts zunehmender Gewaltbereitschaft und Militarisierung wollen sich Kirchen weltweit für gewaltfreie Methoden der Konfliktbewältigung und eine Kultur der Gewaltlosigkeit einsetzen. Einzelne Gemeinden und Initiativen vor Ort setzen schon lange mit viel Energie und Engagement Hoffnungszeichen gegen Gewalt – diese zahlreichen Zeichen an verschiedensten Orten der Welt zu vernetzen und zu kräftigen, ist das Anliegen der Ökumenischen Dekade "Gewalt überwinden". Beim Abschluss der Dekade, der Internationalen Ökumenischen Friedenskonvokation in Kingston, Jamaika vom 17.-25. Mai 2011 wird das Projekt von deutschen und südafrikanischen Partnern in 2 Workshops vorgestellt.

3.1.2.4 Angebote und Kontakt

Der Kostenbeitrag pro Tag beträgt 100 Euro. Dazu kommen 125 Euro Vorbereitung und Nachbereitung sowie Fahrtkosten. Ein SchiLF kostet pro Tag 250 Euro.

Die Kontaktadresse:
Pfr. Klaus J. Burckhardt
Beauftragter für Friedensarbeit
Haus kirchlicher Dienste
Archivstr.3
30169 Hannover
Tel. (05 11) 1241-560
Fax (05 11) 1241-944
burckhardt{auf}kirchliche-dienste{punkt}de
www.schrittegegentritte.de

Eine detaillierte »Schritte gegen Tritte«-Unterrichtsbroschüre sowie Material für Konfirmandenwochenenden sind zu einem Preis von 5 Euro (plus Porto) zu bestellen bei:

Friedensarbeit Haus kirchlicher Dienste
(05 11) 1241-468 oder 512
friedensarbeit{auf}kirchliche-dienste{punkt}de
www.elm-mission.net
 
Ev. Jugend Kirchenkreis Nienburg
Martin Bauer
Verdener Landstr. 69
31582 Nienburg
(0 50 21) 92 47 20
ev.jugend{auf}nienburg-weser{punkt}de

3.1.2.5 Auswertung

Schritte gegen Tritte – Projekt an der BBS erfolgreich durchgeführt
Nach jeweils einer zweistündigen Vorbereitungseinheit setzten sich drei Klassen der Berufsbildenden Schulen in Rahmen des Projekts Schritte gegen Tritte jeweils einen ganzen Tag mit unterschiedlichen Gewaltsituationen auseinander.

"Gestartet" im fernen Südafrika und "angekommen" bei sich im eigenen Klassenverband erlebten die Jugendlichen Ausgrenzungen und Formen von "Rassismus" an der eigenen Person.

Eingeteilt in "white" und "non-white" wurde die Situation der Apartheid im Südafrika der 80er Jahre in Ansätzen nachempfunden. Das eine Drittel der "white people" an einem festlich gedeckten Tisch, während die »non-white people« dichtgedrängt in einem "Homeland" auf harten Stühlen Platz nehmen mussten.

Durch Berichte aus Südafrika, hautnah und eindrucksvoll vorgetragen, von Andrea Müller, Referentin der Aktion Schritte gegen Tritte, wurde der Bogen zu Ausgrenzung und Gewalt in unserem Alltag gespannt. Die SchülerInnen stellten sehr schnell fest, wie Mechanismen von Ausgrenzung und Gewalt funktionieren.

In einem Rollenspiel zu "alltäglichen Gewaltsituationen" und in der folgenden Analyse von Verhaltensweisen der Beteiligten wurde versucht, den Ursachen von Konflikten nachzugehen und möglichen Strategien zu einem anderen Verhalten in solchen oder ähnlichen Konfliktsituationen zu erarbeiten.

Die Veranstaltung fand bei den Schülerinnen und Schülern der BBS großes Interesse und weckte den Wunsch nach einer weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik.
Das, dieser Projekttag nur ein Baustein in einer fortwährenden aktiven Präventionsarbeit sein kann ist allen Beteiligten bewusst.

Gemeinsam mit dem Kreisjugenddienst des Kirchenkreises Nienburg in Person von Martin Bauer ev.jugend@nienburg-weser.de arbeitet das Beratungsteam, Heike Berghorn, Ulrike Hahne und Martin Dralle, der BBS Nienburg an weiteren Aktionen zu diesem Thema.

Ein wichtiger Punkt des Projektes ist die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler ihre Stärken einzusetzen, um in Konfliktfällen andere Lösungswege zu finden, als auf Gewalt zurückzugreifen. Fernziel der ganzen Aktion ist die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu so genannten "Konfliktlotsen" und die Errichtung einer Konfliktschlichtung Stelle durch Schülerinnen und Schüler an der BBS.

3.2 "Gewaltfreiheit"; Wer Courage erlernt hat, kann sie auch zeigen!

Das Ziel unseres NextNetz Mipro-Teams 033, bestehend aus 90 % ehrenamtlichen Mädchen und Jungen im Alter von 14 – 26 Jahren war es, ein praktikables Konzept zu erarbeiten, das durch erlebnispädagogische Aktion die Reflexion von Gruppenprozessen ermöglicht.

Wichtige Fragen dabei: Wie entstehen Konflikte in der Gruppe, welches Verhalten fördert die Entstehung, welches Verhalten ist hilfreich bei der Entschärfung bzw. Lösung von Konflikten.

3.3 MÄCHTIG GEWALTIG - Theaterpädagogik trifft Gewaltprävention

MÄCHTIG GEWALTIG ist ein gewaltpräventives theaterpädagogisches Projekt für Kinder und Jugendliche sowie für Tätige in Schulen und anderen sozialen Bereichen. Seit 1999 wurde es über 500-mal, meist in Schulklassen (alle Jahrgangsstufen, alle Schultypen) und in vielen Jugendgruppen erfolgreich durchgeführt und laufend weiterentwickelt. 

Im Rahmen von MÄCHTIG GEWALTIG trainieren Kinder und Jugendliche spielerisch ihre Wahrnehmung. Techniken aus der Theaterpädagogik und insbesondere des Improvisationstheaters eignen sich ideal, die Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung zu schulen.

Die Kinder und Jugendlichen entwickeln im Projekt alltägliche Szenarien und tauschen daraufhin ihre Beobachtungen und Erfahrungen miteinander aus. Über die spielerische Darstellung setzen sie sich in der Interaktion mit Konflikten und Gewalt in ihren verschiedenen Erscheinungsformen auseinander und verstehen so Konfliktszenarien und Gewaltsituationen als etwas Veränderbares.

Die Distanz des Theaterspiels bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, losgelöst von der eigenen Person, von eingefahrenen Denk- und Verhaltensstrukturen, Neues auszuprobieren, eigene Erfahrungen zu machen und Positionen zu entwickeln, ohne dass der „pädagogische Zeigefinger“ sie führt. MÄCHTIG GEWALTIG fördert so das Selbstbewusstsein im Denken und Handeln der Teilnehmenden. Zusätzlich festigt die theaterpädagogische Arbeit die Gruppe positiv, schult Teamarbeit und schafft einen neuen Gruppenzusammenhalt.

Verschiedene Fortbildungen, Vorträge, Elternabende, systemische Beratung sowie Mediation im Konfliktfall runden das Angebot von MÄCHTIG GEWALTIG ab.

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt hat MÄCHTIG GEWALTIG als vorbildliches Projekt ausgezeichnet und zertifiziert.

3.3.1 Die Projekte

WAHRNEHMEN - ERKENNEN - ERFAHREN: Spielerisch neue Wege gehen!

Nach einem ausführlichen Telefonat, werden die Inhalte des Projektes so gestaltet, dass sie  nah am Bedarf der Gruppe ansetzen. Hier eine Auswahl von möglichen Projekt-Themen:

  • Sozialtraining im Klassenverband
  • Gegen Gerüchte und Ausgrenzung – Mobbing entgegenwirken
  • Mobbing erkennen – Achtsamer werden und Strategien entwickeln
  • Gewalt und der Umgang mit Gefühlen
  • Kommunikationstraining – Umgang mit Konflikten
  • Das Spiel mit den Vorurteilen – Die Auflösung des Fremden
  • Starke Kinder – Selbstbewusstsein und Toleranz
  • Improvisationstheater – Das 1x1 der Wahrnehmung und Kommunikation
  • Courage zeigen – Szenisches Eingreifen
  • Streitschlichtung – Konfliktlotsen Ausbildung

In der Regel umfasst ein Projekt 1-5 Vormittage mit einer Gruppe. Diese können am Stück oder über einen längeren Zeitraum verteilt durchgeführt werden.

Zwischendurch und vor allem anschließend in einem Gespräch findet ein Austausch mit dem zuständigen Pädagogen / der Pädagogin bzw. Klassenlehrer/-in statt, damit der Prozess weitergehen kann, auch wenn das Projekt beendet ist.

3.3.2 Projektbeispiele

Improvisationstheater – Das 1x1 der Wahrnehmung und Kommunikation

Mit Spaß spielerisch Lernen:

  • sich selbst bewusst wahrzunehmen,
  • andere wahrzunehmen: Spielangebote zu erkennen und zu hören und
  • die Angebote der anderen anzunehmen und mit eigenen Handlungen sinnvoll zu ergänzen.

Improvisationstheater funktioniert nur im Zusammenspiel, in dem die Darsteller/-innen die Spielangebote der Mitspielenden erkennen, annehmen und weiterführen. In der Theaterimprovisation füllen die Darstellenden die Figuren und deren Handlungen mit den Impulsen ihrer eigenen Fantasie. Da alle Spieler/-innen in der Improvisation eigene Impulse geben und fremde aufnehmen, sind die Figurenschöpfungen und Handlungsverläufe Ergebnisse des gemeinsamen Spiels.

Techniken aus dem Improvisationstheater, insbesondere nach Keith Johnstone, sollen den Teilnehmenden diese Kompetenzen vermitteln. Weitere Methoden: Darstellendes Spiel, Wahrnehmungsspiele, Publikumsbefragungen, Arbeit im Klassenverband und in Kleingruppen, Reflexionen, aber vor allem: spielen...

Gegen Gerüchte und Ausgrenzung - Mobbing entgegenwirken

Gerüchte und Ausgrenzungen haben ihren festen Platz in der Kommunikation von Kindern und Jugendlichen. Sie sind oft Ausgangspunkt für körperliche Auseinandersetzungen und/oder können der Beginn von Mobbing sein. Fehlende Kommunikation, Unsicherheit und Angst unterstützen diese Prozesse.

Ziel des vielfach erfolgreich durchgeführten Programms ist es, die Wahrnehmung für diesen Themenbereich spielerisch zu schärfen. Neben dem Kennenlernen einer Vielzahl von spiel- und theaterpädagogischen Methoden und Techniken, werden die TeilnehmerInnen eigene Szenen entwickeln, in denen sie darstellen, wie ein Gerücht entsteht und was es bewirken kann.

Wir untersuchen die Szenen, spiegeln die Verhaltensweisen der Protagonisten und diskutieren szenenimmanente Unterschiede ihrer Lösungsansätze.

Auf der Suche nach dem Nährboden für Gerüchte und Ausgrenzung, werden die Voraussetzungen für ein Miteinander fassbar. Im Übertrag auf die eigenen Verhaltensweisen werden hierbei eigene Denk- und Verhaltensansätze in Frage gestellt. Zudem werden wir Rüstzeug erarbeiten, das helfen kann neue Wege zu gehen. Spezielle Gruppen-Übungen und -Spiele intensivieren den Spaß beim gemeinsamen Tun.

3.3.3 Kontakt

"In meiner Arbeit nutze ich theaterpädagogische Methoden, um die Themenbereiche Gewaltprävention und Kommunikation erfahrbar zu vermitteln. In allen Projekten, sei es zum Schwerpunkt: Konfliktumgang, Selbstbewusstsein, Miteinander, Umgang mit Gefühlen, Ausgrenzung, Mobbing, Cybermobbing etc., immer gilt: Gruppenspaß und Spielkontext sind wichtige Säulen meiner Arbeit. Hierdurch entfällt bei den Teilnehmenden das Gefühl, „arbeiten“ bzw. eine nur zur Schau getragene Erkenntnis heucheln zu müssen. Auf diese Weise bleiben sie mit Konzentration bei der Sache, nehmen wahr, wagen und formulieren Neues im gemeinsamen Spiel."


Tina Wellmann
Telefon: (0511) 21 345 80
info@mächtig-gewaltig.de

www.mächtig-gewaltig.de 

4 Links

Das Jugendschutzgesetz steht Dir hier zur Verfügung
www.jugendserver-niedersachsen.de/index.php

5 Weblinks

5.1 Bundesweit

www.bpb.de/themen/FKWRCW,0,0,Gewalt_und_Pr%E4vention.html
Die Bundeszentrale für Politische Bildung bietet verschiedene Broschüren zum Thema Gewalt und Gewaltprävention an.

www.gewalt-online.de/gewalt.php
de.wikipedia.org/wiki/Gewalt
Hier findet ihr die Förderungsrichtlinie für den Kinder- und Jugendschutz

www.weisser-ring.de/bundesgeschaeftsstelle/index.php
Der weiße Ring ist die einzige bundesweite Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, bietet aber auch Informationen zu Gewaltprävention, Zivilcourage und Mediation.

www.basta-net.de/webcom/show_article.php/_c-5/i.html
Bei der Internetseite handelt es sich um eine Plattform gegen Gewalt und Extremismus. Unter anderem wird ein Ratgeber angeboten mit Tipps wie man sich in Situationen drohender Gewalt verhalten sollte, sowie Tipps für Mobbing-Opfer.

www.buddy-ev.de
Das Buddy-Projekt ist ein Programm zum Erwerb sozialer Handlungskompetenzen für Schüler und dient unter anderem auch zur Gewaltprävention.

www.gewalt-in-der-schule.info
Auf der Seite des deutschsprachigen Portals des internationalen VISIONARY-Projekts geht es um das Thema »Gewalt, Mobbing und Bullying in der Schule".

www.schule-ohne-rassismus.org/start.html
Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage (SOR-SMC) ist ein Projekt von und für SchülerInnen, die gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, aktiv vorgehen und einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten wollen.

5.2 Niedersachsen

www.landesstelle-jugendschutz-nds.de
Die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen bietet zu dem Thema Gewaltprävention Informationen, Broschüren und Seminare an.

nibis.ni.schule.de/nibis.php
Die vom Niedersächsischen Kultusministerium herausgegebene Seite bietet einen Überblick über Projekte und Materialien zum Thema Gewalt.

nibis.ni.schule.de/nibis.phtml
"Schule OHNE Rassismus - Schule mit Courage" ist der Name eines Projektes zur Bekämpfung von Rassismus und Gewalt gegenüber Minderheiten in unserer Gesellschaft. Es ist in einigen europäischen Ländern und in den meisten Bundesländern Deutschlands aktiv; in der Bundesrepublik haben über 150 Schulen diesen Titel erworben.

www.grosse-klappe.com
Bei dieser Seite handelt es sich um den Internetauftritt des Theaterpädagogikprojekts »Große Klappe«. Es werden Seminare zu verschiedenen Themen angeboten, z.B. Prävention, Mobbing, Zivilcourage, Mediation...

www.mächtig-gewaltig.de
MÄCHTIG GEWALTIG ist ein gewaltpräventives theaterpädagogisches Projekt für Kinder und Jugendliche sowie für Tätige in Schulen und anderen sozialen Bereichen. 


Geändert am 23.09.2016 09:50 von Tina Wellmann

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