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22.Mai.2009 │ AEJN e.V.

Armut endet mit 6?!

In der öffentlichen Wahrnehmung ist Armut in Verbindung mit Kindern eher im Blick als Familienarmut oder Armut bei Jugendlichen.


Aktionen für arme Kinder zu Schulbeginn sind nötig, für die Betroffenen sicherlich auch hilfreich, vernachlässigen allerdings in der Regel die besonderen Problemlagen der heranwachsenden Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die nicht nur während der Pubertät in besonderer Weise an Ausgrenzungen aufgrund der finanziellen Notlage leiden. Armut endet nicht mit 6 Jahren. Jugendliche fühlen sich in durchgängiger Beobachtung und Einordnung von Gleichaltrigen unter dem Stichwort: »Wer kann sich was leisten und dies auch zeigen?« Die Diskussion über Kinderarmut drängt die Armut bei Jugendlichen an den Rand.

1,2 Millionen Jugendliche im Alter von 14 bis 23 Jahren leben in der Bundesrepublik in Armut und erhalten staatliche Transferleistungen. In Niedersachsen sind 200.000 Kinder bis 14 Jahre auf Hartz IV angewiesen. Kosten entstehen nicht nur im Schulalltag (Bildung kostet! Klassenfahrten haben einen Eigenbeitrag. Verbrauchsmaterialien und Schulbücher stellen einen kontinuierlichen Kostenfaktor dar.), sondern auch im Freizeitbereich wo Teilhabe auch durch finanzielle Möglichkeiten stattfinden kann oder unmöglich wird.

Die Armutsentwicklung mit ihren Konsequenzen hat entsprechende Bedeutung für die Kinder- und Jugendarbeit. Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht es zunächst darum die Wahrnehmung der Realität zu schärfen. 13 % der deutschen Bevölkerung ist arm, 43 % der Erwerbslosen gelten als arm. Erschreckend ist der Umstand, dass "Kinder ein Armutsrisiko darstellen. Wer mehr Kinder bekommt ist gefährdeter arm zu werden." "Erlebte Armut erzeugt in der Regel wiederum Armut", erläutert der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Niedersachsen (aejn) Michael Peters. Aus seiner Sicht müsse es als Konsequenz eine stärkere Öffnung der Evangelischen Jugend für arme Jugendliche geben. Dabei müsse sich die Evangelische Jugend als "alltagstauglich" erweisen und ihre Angebote öffnen. Dabei sollte eine stärkere Orientierung an Sozialräumen geschehen und die "Wahrnehmung anderer Realitäten" stärker berücksichtigt werden.

Zur weiteren inhaltlichen Auseinandersetzung ist es sinnvoll zunächst eine Bestandsaufnahme zu machen, um Daten und Fakten zur Armutssituation JUGENDLICHER zu erhalten. Im Rahmen der Kampagne »neXT2020« des Landesjugendringes Niedersachsen bearbeitet die aejn die Themeninsel »Soziale Gerechtigkeit – Gesellschaft im Wandel« und hat zwischenzeitlich bei den Mitgliedsverbänden eine Sensibilisierung des Themas Armut mit dem Ziel erreichen können eigene Veranstaltungen und Vorhaben im Rahmen der Jugendverbandsarbeit zu starten. Im Internet ist im Wiki der Homepage »neXT2020« einiges an geplanten und durchgeführten Projekten nachzulesen. An dieser Stelle soll eine Plattform des inhaltlichen Austausches entstehen, bei der Informationen eingestellt und abgerufen werden können.


Vorschläge:

  • Vergleich von Jugendlichen: »Normalfalljugendliche« mit »armen Jugendlichen« in Bezug auf ihre Lebenslage (gleiches Alter, Beschreibungen und Mängel in Bezug auf ihr aktuelles Leben, die Freizeit, die Schule unter Berücksichtigung der Förderung oder Verhinderung ihres Selbstwertgefühls und ihrer Anerkennung) als eine Form der Datensammlung.

Methoden: Interviews, Textdarstellung, Tagebuch, Blog, Recherche im Internet etc.


Darstellungsformen: Zahlen zur Situation von Jugendlichen, Datenlage zu: Armut bei Jugendlichen, Personen Profile

Die Ergebnisse werden ausgewertet und zu zentralen Thesen verdichtet.

  • Der Umgang mit Geld ist ein lebenslanges Lernthema, gerade auch dann wenn das Einkommen gering ist und die Ausgaben gut überlegt sein müssen, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen.

Methoden: Jugendfinanzcoaching, Schulkostentagebuch, Einnahme-Ausgabekonto

  • Da viele Jugendliche, die aus armen Verhältnissen stammen, in der Regel ihre Situation nicht öffentlich thematisieren, ist zu prüfen inwieweit innerhalb des Internets eine »Armen community« für Jugendliche eingerichtet werden kann. In ihr sollen Hilfestellungen vermittelt, Informationen (z.B. bei »Handyverschuldung«) gegeben und Angebote bekannt gemacht werden.

Methoden: Gruppeninstallation bei SchülerVZ, MeinVZ, StudiVZ, Netzwerke in Schulen, Geschichten hinter der »Schattenwand« erzählen, Fotoaktion (analog »ZOOM«), Videofilm, podcast, »Armutslied«, Unterstützerliste...


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