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Der Begriff Migration kommt vom lateinischen "migrare= wandern" und wird in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen unterschiedlich gefasst. In der Soziologie wird er verwendet für die Prozesse räumlicher Bewegung von Menschen. Das heißt, es geht um den dauerhaften Wechsel des Lebensumfeldes einer Person, einer Gruppe oder einer Gesellschaft im geografischen und/oder sozialen Raum.
Interkulturalität in der Jugendarbeit bezeichnet den bewussten und methodischen Ansatz, jungen Menschen unterschiedlicher kultureller, ethnischer und sozialer Hintergründe zu ermöglichen, miteinander in Kontakt zu treten, voneinander zu lernen und gemeinsam an Aktivitäten teilzunehmen. Das Hauptziel besteht darin, das Verständnis und den Respekt zwischen den Kulturen zu fördern, Vorurteile abzubauen und eine inklusive Gemeinschaft zu schaffen, in der Unterschiede als Bereicherung gesehen werden.
Die Notwendigkeit der Interkulturalität in der Jugendarbeit wurde in Europa hauptsächlich in den 1970er und 1980er Jahren erkannt, als die Migrationsbewegungen zunahmen und multikulturelle Gesellschaften immer sichtbarer wurden. Der kulturelle Austausch wurde als Mittel zur Friedensförderung und zur Vorbeugung sozialer Konflikte gesehen. Mit der Globalisierung und dem Anwachsen transnationaler Bewegungen in den 1990er und 2000er Jahren wurde die Bedeutung der interkulturellen Bildung in der Jugendarbeit weiter verstärkt. Zahlreiche Organisationen, sowohl staatliche als auch nichtstaatliche, entwickelten Programme und Projekte, um junge Menschen in einem interkulturellen Kontext zu unterstützen und zu fördern.
Interkulturalität in der Jugendarbeit geht über bloße Toleranz hinaus und sucht nach aktiven Wegen, das Verständnis zu fördern und eine echte Anerkennung der Diversität in der Gemeinschaft zu erreichen. Sie spielt eine Schlüsselrolle in der modernen pädagogischen Praxis und wird weltweit als eine Priorität in der Jugendarbeit betrachtet.
Kooperation und Netzwerkarbeit fördern: Ein Verzeichnis von Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Multi-Kulti
Ein in den Medien und der Popkultur häufig verwendeter Begriff im Kontext interkultureller Begegnungen ist „Multi-Kulti“. Dieser Begriff ist eine Kurzform von "Multikulturell" und bezieht sich auf das Nebeneinander verschiedener Kulturen innerhalb einer Gesellschaft. In Deutschland wurde der Begriff insbesondere in den 1990er Jahren populär und steht oft in Verbindung mit der Darstellung von Diversität und kultureller Vielfalt. Jedoch hat der Begriff auch Kritik erfahren, da er manchmal als zu oberflächlich angesehen wird und die Tiefen und Komplexitäten interkultureller Beziehungen nicht vollständig erfasst.
Die demografische Zusammensetzung Deutschlands hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert, hauptsächlich durch Migrationsbewegungen. Die genauen Zahlen variieren je nach Jahr und Quelle (Daten hier aus 2021)
Dies macht etwa 12 % der Gesamtbevölkerung aus. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass viele Menschen mit Migrationshintergrund inzwischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und daher in dieser Statistik nicht als Ausländerinnen und Ausländer gezählt werden.
Für aktuelle Zahlen und detaillierte demografische Aufschlüsselungen geben die Daten des Statistischen Bundesamtes einen guten Einblick: https://www.destatis.de/
www.aktioncourage.org/
Aktioncourage fordert und fördert die gesellschaftliche Teilhabe und politische Mitbestimmung von Menschen ausländischer Herkunft.
www.mi.niedersachsen.de
Das niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport bietet auch Informationen zu den Themen Integration und Ausländerrechtliche Angelegenheiten.
www.migrationsbeauftragte-niedersachsen.de/
Auf der Internetseite der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe finden sich neben allgemeinen Informationen auch verschiedene Broschüren zum Download.
www.nextkultur.de
Das Projekt neXTkultur Migration | Partizipation | Integration | Kooperation umfasst die Bandbreite an unterschiedlichen Aktivitäten zur strukturellen Integration und interkultureller Qualifikation junger Menschen in Niedersachsen.
www.dji.de/index.php?id=459
entimon - Gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus
Geändert am 15.08.2023 15:11 von Hilke Brandy