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Inhaltsverzeichnis

1 Lese mehr... Konzeptidee

2 Ganzheitlichkeit

Pädagogisch wird im Jugend-Workcamp ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Kognition, Emotion und Körperlichkeit sollen gleichermaßen angesprochen und, sich gegenseitig ergänzend, in den Lernprozess integriert werden. Die kognitive Ebene wird in erster Linie durch Archivarbeit, Zeitzeugen- und Expertengespräche, Filme und Diskussionen angesprochen. Das Erleben von Trauer, Entsetzen und Wut soll einen Ausgangspunkt für die Empathie mit den Opfern, eine Auseinandersetzung mit den Handlungen und Dispositionen der TäterInnen und eine Sensibilisierung gegenüber gegenwärtigem Rassismus und Diskriminierung schaffen. Die symbolhafte Bedeutung des Ortes, der direkte Kontakt zu Zeitzeugen, Filme und Dokumente sind Träger dieser Erfahrungsebenen.

Die Körperlichkeit spielt vor allem in der Arbeit im Gelände eine Rolle. Sie ermöglicht den TeilnehmerInnen meist eine Reihe neuer Erfahrungen: Im Umgang mit Werkzeugen, in der Erfahrung der eigenen körperlichen Kraft oder Schwäche, im Bewusstsein, einen historischen - und heute öffentlichen - Ort der deutschen Verbrechen und somit die Erinnerung an diese mitzugestalten. Gerade die körperliche Ebene bietet denjenigen Jugendlichen, deren Stärke oder Interesse nicht die intellektuelle Auseinandersetzung ist, Möglichkeiten, gleichberechtigt mitzuarbeiten. Auch das individuelle und gemeinsame Suchen nach angemessenen Formen des Umgangs mit dem Geschehen in Bergen-Belsen und des Gedenkens ist Teil des Workcamps.

3 International

Die Internationalität der Workcamps spielt eine besondere Rolle. TeilnehmerInnen aus Israel, Polen, Belarus, der Slowakei, den Niederlanden, Lithauen und Russland nehmen regelmäßig an den Camps teil. Sie bringen dabei die historisch-politischen und kulturellen Erfahrungen ihrer jeweiligen Länder mit dem Nationalsozialismus, mit Verfolgung, Besatzung, Vernichtung aber auch Kollaboration ein. Die unterschiedlichen nationalen Perspektiven und die damit verbundenen Sensibilitäten werden dabei deutlich.

4 Dialog

Eine besondere Bedeutung hat auch der Dialog mit den wenigen noch lebenden Überlebenden von Bergen-Belsen. Wir leben in der »Zeit des Übergangs von der Erinnerung an Erlebtes zur Erinnerung an Mitgeteiltes«. Zeitzeugen sind gerade deshalb für Jugendliche lebendige Geschichte im heute. Die Erzählungen der Überlebenden ermöglichen den Jugendlichen in direkteren Kontakt zum Geschehenen zu treten. Die Möglichkeit der Begegnung gerade auch mit subjektiv erfahrener Geschichte muss Jugendlichen so lange und intensiv wie möglich zur Verfügung gestellt werden.

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Geändert am 18.07.2008 11:25 von Jugendserver Niedersachsen

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