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Wir können unsere Müllberge verkleinern, indem wir Kleidung, Hausrat und Lebensmittel umweltgerechter verpacken, richtig entsorgen und recyceln. Aber der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht.
Die jährlich im November stattfindende Aktionswoche „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ verfolgt das Ziel der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde. Unter dem Motto: „Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut“ bieten auch 2023 vom 18. bis 26. November Initiativen und Projekte in ganz Deutschland verschiedenste Anregungen, wie jeder und jede die persönliche Abfallbilanz verbessern kann. Ob Kleidertauschbörse, Repair-Café, Kochevent mit Speiseresten, Büchertauschregal oder Möbel-Upcycling-Wettbewerb – an kreativen und trendigen Angeboten mangelt es nicht.
Nahezu alle europäischen Länder beteiligen sich jedes Jahr an der Aktionswoche, allein in Deutschland wurden 2021 rund 1.500 Aktionen veranstaltet. Auch der NABU Niedersachsen möchte diesen Anlass nutzen, um zu bewusstem und nachhaltigem Konsum aufzurufen.
„Insgesamt weniger Müll, mehr reparieren, weiterverwenden und recyceln sind für den NABU die Schlüssel für mehr Umweltschutz durch Kreislaufwirtschaft. Produkte müssen ressourceneffizienter und langlebiger werden. Je öfter unser Müll als Rohstoff im Kreislauf geführt wird, desto besser. Am wenigsten Abfall entsteht, wenn darauf verzichtet wird, unüberlegt Neues zu kaufen. Ob wirklich ein neues Produkt benötigt wird, sollte immer vor dem Kauf überlegt werden“, betont Renée Gerber vom NABU Niedersachsen.
Entscheidet man sich dennoch für ein neues Produkt, sollte versucht werden, das noch funktionsfähige Altgerät bzw. das Vorgängerprodukt einer weiteren Nutzung zuzuführen, z.B. durch Verschenken oder Spenden, um keine wertvollen Ressourcen zu verschwenden. Im Rahmen des Projektes „Handys für Hummel, Biene und Co.“ bietet der NABU beispielsweise Sammelboxen für Althandys an.
Darüber hinaus gibt es viele Dinge, die gemeinsam genutzt werden können. „Werkzeug, Spielzeug, Sport- oder Küchengeräte müssen nicht in jedem Haushalt vorhanden sein. Eine gemeinschaftliche Nutzung nach Bedarf bietet sich bei vielen Dingen an. Auf diese Weise kann auch ein Teil der Kosten eingespart werden“, stellt die NABU-Mitarbeiterin klar.
Verbraucherinnen und Verbraucher haben außer Verzicht wenig Möglichkeiten, dem Verpackungswahn von Herstellern und Handel zu entkommen. Jährlich fallen in Deutschland mehrere Millionen Tonnen Verpackungsmüll durch kurzlebige (Elektronik-)Produkte an, die zum regelmäßigen Neukauf animieren sollen. Retouren sollten so weit wie möglich vermieden werden, denn zurückgeschickte und nie benutzte Neuwaren werden in vielen Fällen der sofortigen Vernichtung zugeführt. Verpackungsmaterialien sollten zudem nicht sofort weggeworfen, sondern möglichst wiederverwendet werden. „Verpackungskartons oder Schuhkartons, die in gutem Zustand sind, können aufbewahrt und für den eigenen Versand oder als Aufbewahrungsbox verwendet werden. Kunststoff- und Papiersäcke können selbst als Abfallsäcke verwendet werden. Andere Verpackungen gehören immer in die dafür vorgesehenen Container“, sagt Renée Gerber.
Damit die anstehende Weihnachtszeit nicht zu einem „Müllfest“ wird, kann schon jetzt mit dem Kauf von umweltfreundlichen und abfallvermeidenden Geschenkverpackungen begonnen werden. Dabei muss es nicht immer das klassische Geschenkpapier sein und schon gar nicht das mit Aluminium beschichtete Schmuckpapier. Alternativen sind Recycling-Geschenkpapier und Geschenkverpackungen, neutrale Kartons und individuell gestaltbares Packpapier. Letzteres kann fantasievoll bemalt oder mit Gebäck, Zweigen, getrockneten Apfelsinenscheiben oder Blumen beklebt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Geschenktüchern aus Stoff. Die Bänder sollten ebenfalls aus Stoff oder Bast bestehen und nach Gebrauch nicht in den Müll gelangen, sondern im nächsten Jahr wiederverwendet werden. Geschenke für einen guten Zweck sind eine weitere sinnvolle Alternative. Das geht zum Beispiel mit einer NABU-Geschenkmitgliedschaft oder einer Tierpatenschaft.