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Inhaltsverzeichnis

1 14. Workcamp Bergen-Belsen

2 Bericht

»... durch meine Teilnahme am Workcamp möchte ich vor allem lernen.«
Pumeza Mandela (Nichte von Nelson Mandela und Teilnehmerin des Internationalen Workcamps in Bergen-Belsen)   

(Teilnehmer-innen und Teamer-innen des 14. IWC)

Diese Aussage von Pumeza Mandela beschreibt, warum viele Jugendliche an den Workcamps in Bergen-Belsen mitwirken. Hier soll an einem authentischem Ort gelernt werden. Lernen aus der Vergangenheit – Verantwortung für die Zukunft. Über 70 Jugendliche taten es ihr gleich und nahmen teil am IWC 2008 vom 12.-22.03.2008 im Anne-Frank-Haus in Oldau und der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Dabei waren Jugendliche aus 10 Nationen wie Südafrika, Israel, Russland, Belarus (Weißrussland), Slowakei, Litauen, Ungarn, Polen, Niederlande und Deutschland zu Gast.

In verschiedenen Arbeitsgruppen neben der Aufarbeitung der Geschichte vor allem der Gegenwartsbezug thematisiert. So befasste sich die Arbeitsgruppe »Aktuelles« mit der Fragestellung zu Situation in Deutschland heute. So nahmen das Workcamp teil an der Mahnwache in Dorfmark, bei der gegen das Treffen der »Ludendorffer« (einer rechtsradikalen Pseudo-religiösen Gemeinschaft) protestiert wurde. So wurde allen Teilnehmern deutlich, dass es auch heute noch Problematiken mit Rechtsradikalismus gibt, es aber auch Menschen gibt, die sich dagegen auflehnen und protestieren.

Die Außengruppe befasste sich mit der Fortführung des im letztem Jahr begonnenem Projekt »Erinnerungsweg« und gestaltete diesen (so dass Wetter es zuließ) weiter.

Die Archivgruppe behandelte die Thematiken »Kinder in Bergen-Belsen« und »Bergen-Belsen-Prozess«. Beides sind Fragestellungen, die bisher wenig beleuchtet wurden.

Die Musikgruppe konnte sich durch Anita Lasker-Wallfisch mit Musik in Konzentrationslagern auseinandersetzen. Anita Lasker-Wallfisch war Gefangene in Auschwitz und Bergen-Belsen. In der Zeit in Auschwitz war sie Mitglied im Mädchenorchester dort. Nach ihrer Aussage etwas, das ihr das Leben gerettet habe. Anita stand uns weiter für ein Zeitzeugengespräch in der Gesamtgruppe zu Verfügung. Eine weitere Zeitzeugin war Frau Dr. Yvonne Koch. Sie war als Kind in Bergen-Belsen, hat ihre Mutter in den Kriegswirren verloren und baute eine Beziehung zu einer bis dahin fremden Frau im Lager auf, die Kinderhandschuhe aus Wollresten strickte. Diese Handschuhe sind heute Exponate in der neuen Ausstellung der Gedenkstätte Bergen-Belsen.

Die südafrikanische Delegation bereitete uns einen Themenabend zur Arbeit des Nelson Mandela Museums. Eine sehr beeindruckende Geschichte, dargeboten durch beeindruckende Persönlichkeiten. Insgesamt ist diese neue Kooperation mit dem Nelson Mandela Museum in Südafrika positiv zu beurteilen. Die Gruppe war nicht nur persönlich eine Bereicherung, sondern auch thematisch war es höchstinteressant den unterschiedlichen oder manchmal eben auch nicht unterschiedlichen Umgang mit Geschichte gemeinsam zu erörtern. Auch das »Gute Nacht Café« erfuhr eine Bereicherung durch die Mitwirkung der Delegation aus Südafrika und deren bunte Vielfalt an Musik und Tanzdarbietungen. Gemeinsam wurde musiziert, getanzt und gefeiert.


(Die südafrikanische Delegation beim Themenabend Nelson Mandela Museum. Person 3. von lks. Pumeza Mandela)
Auch dies ist ein Bestandteil des Programms des IWC und dient dazu, nicht nur thematisch miteinander zu arbeiten, sondern auch den persönlichen Austausch und Erweiterung des Erfahrungsschatzes zu pflegen.

Das gesamte Campgeschehen wurde durch die Teilnehmere durch blogeinträge (Internettagebuch) oder durch Gestaltung einer Campzeitung festgehalten. Die Ergebnisse gibt es auf bergen-belsen.blogspot.com

Auf dem Programm stand weiterhin ein Tagesausflug nach Hamburg, ein Länderabend (bei dem es um die Vorstellung der einzelnen Heimatländer der Delegationen ging) oder die Gestaltung von eigenen Gedenkfeiern am jüdischem Mahnmal und auf dem russischen Kriegsgefangenenfriedhof.

Ohne den ernormen Einsatz aller Teamer wäre die Umsetzung eines solchen Projektes undenkbar und auch dem Hauswirtschaftsteam im Anne Frank Haus des CVJM Landesverbandes Hannover e.V. , dass mit großer Flexibilität und Liebe zur Arbeit zum Gelingen beigetragen hat, gebührt mein herzlicher Dank für die Unterstützung!

Weiterer Dank gilt der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, der Bingo-Lotto-Stiftung als auch der niedersächsischen Staatskanzlei für die finanzielle Unterstützung, Frau Kultusministerin Heister-Neumann für die Übernahme der Schirmherrschaft des Internationalen Workcamps in Bergen-Belsen und der Firma VW-Nutzfahrzeuge für das Sponsoring der Fahrzeuge.

Am Ende stehen viele neue Bekanntschaften und Begegnungen, Erfahrungen und die Gewissheit 70 junge Menschen durch ihre Erfahrungen dafür Sorge tragen, dass sich diese Geschichte niemals wiederholen möge.

von: Jan-Hinnerk Scholljegerdes

2.1 Video der Photo-AG

Link zu Youtube.com

2.2 Campzeitung

Wie jedes Jahr veröffentlichen die Teilnehmer-innen eine Campzeitung über ihren Aufenthalt im Anne-Frank-Haus in Oldau. So auch zum 14. IWC - hier geht\'s zur Campzeitung 2008 (PDF, 1,3MB)


Geändert am 09.10.2008 12:59 von Jugendserver Niedersachsen

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