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Den Zusammenhang von Ursachen und Schuld für Menschenvernichtung und Krieg zu erkennen, ist gestern wie heute der Anfang für Versöhnung und Frieden; dieses Bemühen schließt kritische Selbsteinschätzung mit ein.
T. W. Adorno hat sich in seinem 1966 im Hessischen Rundfunk gesendeten Vortrag mit der »Erziehung nach Auschwitz« auseinandergesetzt. Er hat »Nervenpunkte« aufgezeigt, die mitverantwortlich waren, Auschwitz werden zu lassen und er ist auf einige Möglichkeiten der Bewußtmachung der subjektiven Mechanismen eingegangen, ohne die Auschwitz kaum wäre.
Das von Adorno beschriebene Syndrom, die Mechanismen innerhalb der Struktur des Charakters, waren Ausgangspunkt für ein Projekt der politischen Jugendbildung, das ich 1972/1973 mit der hessischen Landjugend durchgeführt habe. Sechs Motive aus Adornos Aufsatz sind in diesem Zusammenhang auch künstlerisch umgesetzt worden. Sie bilden Anhaltspunkte, auch 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz die Erinnerung wachzuhalten. Sie wollen dazu beitragen, daß Auschwitz sich niemals wiederholt.
Auch 50 Jahre nach Adornos Vortrag bleibt »Erziehung nach Auschwitz« eine wichtige Aufgabe der Jugendarbeit. Adornos Worte bieten dazu immer noch eine gut geeignete Grundlage.