Interkulturelle Arbeitsstelle für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung e.V.
IBIS
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Bildung & Politik
Oldenburg (Stadt)
IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung e.V.
Uwe Erbel
Unter der Programmlinie des BMFSFJ »Entimon- Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus« hat sich ein weiteres Projekt unter der Bezeichnung »Dem Schrecken begegnen« angegliedert. Zielgruppe sind junge Menschen, die eigene Migrationserfahrungen in sich tragen. Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Verarbeitung von Gewalt- und Rassismuserfahrungen der jugendlichen MigrantInnen und das Erlernen eines angemessenen Umgangs mit ihnen. Ebenso können Flucht, Vertreibung, Rassismus und Gewalt oder vergleichbare Erfahrungen von Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten die Biographie der Jgdl. geprägt haben. Solche Erfahrungen sind in ihrem Umgang äußerst sensibel zu handhaben, da die Möglichkeit besteht, dass einige der Jugendlichen mit traumatischen Erlebnissen belastet sind. Daher gilt es, die erlittenen Verletzungen in der Arbeit zu berücksichtigen und auf die Jugendlichen und ihre Erlebniswelt empathisch zuzugehen und sie im Rahmen der Projektarbeit durch spezielle Hilfsangebote zu stützen und zu stärken. Nach Bedarf stehen den GruppenanleiterInnen ausgebildete und erfahrene TherapeutInnen zu Schulungszwecken und Kriseninterventionen zur Verfügung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, besonders schwer belastete Jugendliche an weitere Spezialisten weiterzugeben. Mit Angeboten aus dem Bereich Bildende Kunst und Theater sollen stufenweise Ebenen geschaffen werden, in der die jugendlichen MigrantInnen dahingehend angeregt und gestärkt werden können, dass sie sich auf eine besondere und behutsame Art und Weise mit beunruhigenden und/oder belastenden Migrations- und Rassismuserfahrungen auseinanderzusetzen wagen. Ein weiteres Ziel ist es, den jugendlichen MigrantInnen Wege aufzuzeigen, die eigenen und/oder externen Ressourcen für sich zu entdecken und nutzbar zu machen, um neue lebensbejahende Inhalte aufzubauen. Auf diese Weise können »dämonische« Erfahrungen, die bei den Jgdl. beängstigende und verletzende Gefühle ausgelöst und festgesetzt haben, mit Hilfe der GruppenanleiterInnen aufgearbeitet oder zumindest gemildert werden. Das Projekt soll ebenso der Prävention generalisierter Zuschreibungen von Feindbildern und hilflosem Hass dienen. Eine kreative Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus und Gewalt soll bewirken, das Gewaltpotentiale und Frustrationserlebnisse bei den Jugendlichen verringert werden, die durch Verletzung möglicherweise entstanden sein können. Unter Beachtung der aktuellen Leitlinien von Gender-Mainstreaming werden verschiedene Angebote unterbreitet, um die spezifischen Belange von Mädchen und Jungen, sowie jungen Frauen und Männern zu berücksichtigen, die zur Verbesserung ihrer Lebenslagen beitragen können. Dazu zählt, dass die gesellschaftliche Situation vor Ort, die jeweiligen sozialen Lebenslagen und die unterschiedlichen Alltagswelten der betroffenen Jgdl. bei der Zieldefinition weitestgehend Beachtung finden. Die Projektangebote werden so gestaltet, dass sie die Chancengleichheit beider Geschlechter berücksichtigen und der Benachteiligung eines Geschlechts entgegenwirken. Später, wenn erste künstlerische Produkte entstanden sind, werden diese mit dem Einvernehmen der Jugendlichen in Ausstellungen und Darbietungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
9:00 bis 16:00
Nach telefonischer Vereinbarung
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