Berlin, 05. Dezember 2003 - Top 5 der deutschen Jugend-Initiativen ausgezeichnet: Bundestagsvizepräsidentin Dr. Antje Vollmer hat am Freitag (5. Dezember 2003) in Berlin den Heinz | Westphal | Preis überreicht. Die Gewinner des gemeinsam vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) vergebenen Preises sind fünf Jugend-Initiativen, die in Sachen Ehrenamt originelle Aktionen auf die Beine gestellt haben.

Soziales Engagement ist nicht nur unverzichtbar für unsere Gesellschaft, es stellt auch eine Quelle von Selbstvertrauen, Befriedigung und zwischenmenschlichen Begegnungen dar. Kreativität, Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten und ein großes Erfahrungswissen sind der Lohn ehrenamtlicher Arbeit – ein wertvolles Kapital für den Lebensweg junger Menschen, sagte Bundestagsvizepräsidentin Dr. Antje Vollmer bei der Preisverleihung.

Beeindruckt von der Vielfalt der prämierten Initiativen zeigte sich der Vorsitzende des DBJR, Detlef Raabe: Ob vom Bodensee oder aus Schleswig, ob West oder Ost – die Preisträger zeigen, was Jugendliche im ganzen Land täglich auf die Beine stellen. So unterschiedlich die Ansätze sein mögen, gemeinsam ist ihnen, dass sich hier junge Menschen für andere einsetzen und dabei Engagement mit Spaß und Wirkung verbinden.

• Der mit 7.500 Euro dotierte erste Preis ging an juz-united, den Verband saarländischer Jugendzentren, die sich selbst verwalten und auf Kooperation setzen. Die Jury prämierte damit das Netzwerk von der Saar, das Jugendtreffs unterstützt, Jugendarbeiter ausbildet und gemeinsame Projekte, etwa gegen Rechtsextremismus, organisiert.

• Helfen vor Ort – das ist das Motto des Projekts MIST-Karre von der Katholischen Landjugendbewegung Osnabrück, das mit dem zweiten Platz des Heinz | Westphal | Preis ausgezeichnet wurde. Das Mobile Internet- und Schulungssystem, ein mit Computern ausgestatteter Bus, geht in der Region regelmäßig auf Tour und macht somit gerade auch Jugendliche aus dem ländlichen Raum fit für den Umgang mit den Neuen Medien. Die Jury würdigte die Initiative mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.

• Gleichfalls Platz 2 und damit 2.500 Euro Preisgeld erhielt das Projekt Rumänienhilfe Daisendorf. Die Jugendlichen vom Bodensee unterstützen ihre rumänischen Altersgenossen materiell, beispielsweise bei der Renovierung eines Kinderheimes. Daneben haben die jungen Schwaben den Aufbau von Jugendstrukturen in der Partnerregion begleitet. – Erstes Ergebnis ist die Gründung eines Pfadfinderverbandes vor Ort.

• Die wohl kompetentesten und jüngsten Stadtführer Deutschlands gibt es in Thüringen. Hier bildet der Verein Per Pedes – Junge Stadtführer Gera Jugendliche zu Guides aus, die dann Erwachsenen ihre Stadt zeigen. Dieser Rollentausch macht die Jugendlichen zu echten Fachleuten – und lehrt sie, wie man Wissen an andere weitergibt. Anerkennung über die Stadtgrenzen hinaus fand der Jugendverein am Freitag mit dem dritten Platz des Heinz | Westphal | Preis und 2.500 Euro Preisgeld.

• Einen Ehrenpreis verlieh die Jury an das Projekt Jugendleiterinnen-Ausbildung für Mädchen mit Behinderungen. Die gemeinsame Initiative vom Landesjugendring Schleswig-Holstein und dem Lübecker Verein mixed pickles ist ein echtes Novum in Sachen Jugendarbeit. Mädchen und junge Frauen mit Behinderungen erhalten eine Ausbildung zu Jugendleiterinnen. Vermeintlich Hilfsbedürftige werden so zu qualifiziert Helfenden – eine innovative, beispielhafte Initiative.

Der Heinz | Westphal | Preis ist eine Auszeichnung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Deutschen Bundesjugendring. Alle zwei Jahre werden damit Projekte der Jugendarbeit prämiert, die ehrenamtliches Engagement originell umsetzen – und dafür das Prädikat Nachahmenswert erhalten.