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Koedukation, auch als gemischte Erziehung bekannt, bezieht sich auf das gemeinsame Unterrichten von Mädchen und Jungen in denselben Schul- und Bildungseinrichtungen. Historisch gesehen war die Bildung häufig nach Geschlechtern getrennt, aber im Laufe der Zeit und in verschiedenen Kulturen wurde die Koedukation populärer und weit verbreitet. Der folgende Abschnitt bietet einen Überblick über die Entwicklung der Koedukation nach Zielgruppen geordnet und beleuchtet die Aspekte der reflexiven Koedukation und der geschlechtsbewussten Arbeit.
Die reflexive Koedukation geht über die einfache gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen hinaus. Hierbei werden geschlechtsspezifische Unterschiede und Stereotypen aktiv reflektiert und hinterfragt. Ziel ist es, die Schüler*innen zu ermutigen, über traditionelle Geschlechterrollen und -erwartungen nachzudenken und diese kritisch zu betrachten. Dieser Ansatz erkennt an, dass bloßes Zusammenlernen nicht ausreicht, um Geschlechterungleichheiten und -stereotypen zu überwinden. Stattdessen muss das Bildungssystem aktiv dazu beitragen, diese Themen zu adressieren.
Während Koedukation das Zusammenlernen von Mädchen und Jungen fördert, legt die geschlechtsbewusste Arbeit den Schwerpunkt darauf, Geschlechterunterschiede und -dynamiken im Bildungsumfeld zu erkennen und darauf zu reagieren. Dies beinhaltet die Entwicklung von Lehrmethoden und -materialien, die frei von Geschlechterstereotypen sind, sowie die Sensibilisierung von Lehrkräften für geschlechtsspezifische Fragen. Dieser Ansatz erkennt an, dass trotz gemeinsamen Lernens weiterhin geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen können, die im Bildungssystem berücksichtigt und angegangen werden müssen.
Die Koedukation hat im Laufe der Zeit eine bedeutende Transformation durchlaufen, und die Einführung von reflexiver Koedukation und geschlechtsbewusster Arbeit hat dazu beigetragen, dass der Bildungsbereich Geschlechterunterschiede und -dynamiken besser versteht und adressiert. Diese Ansätze tragen dazu bei, Geschlechterstereotypen und -barrieren in der Bildung und in vielen anderen Bereichen des Lebens abzubauen.
de.wikipedia.org/wiki/Koedukation
Praxishandbuch G zur geschlechtsbewussten Jugendarbeit"
Einführung für Jugendleiterinnen und Jugendleiter in die Themen: Mädchenarbeit, Jungenarbeit, geschlechtsbewusste Jugendarbeit und Gender Mainstreaming, 80 Seiten, 2004. Hrsg: Landesjugendring Niedersachsen e.V.
Geändert am 09.08.2023 13:04 von Jugendserver Niedersachsen