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Gender
Das Wort Gender kommt aus dem Englischen und bezeichnet die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechtsrollen von Frauen und Männern. Diese sind – anders als das biologische Geschlecht – erlernt und damit auch veränderbar. Ein wichtiger Begriff ist hier auch „Gender Mainstreaming“. Es steht für die gesellschaftliche Gleichstellung von Frau und Mann.
Sexuelle Vielfalt
Das Geschlecht eines Menschen sowie seine Sexualität tragen neben seiner Herkunft, seinem Alter oder seiner Weltanschauung maßgeblich zur Bildung einer Identität bei. Der Begriff „geschlechtliche Identität“ bezeichnet das elementare Selbstverständnis über das geschlechtliche Wesen eines Menschen. Grundlegend dabei ist, wie ein Mensch sich selbst wahrnimmt und von anderen wahrgenommen werden will.
Die geschlechtliche Identität umfasst neben dem biologischen und dem sozialen Geschlecht auch die sexuelle Orientierung. Dieser Begriff beschreibt, auf wen sich die Sexualität eines Menschen richtet. Die sexuelle Orientierung kann zum Beispiel auf das andere (heterosexuell) oder das gleiche Geschlecht (homosexuell) oder auf beide Geschlechter (bisexuell) gerichtet sein.
Zur Diversity-Dimension der geschlechtlichen Identität zählen auch Transgender-Menschen – also Menschen, die sich mit ihren biologischen Geschlechtsmerkmalen nicht oder nur unvollständig identifizieren können. Zur Transgender-Gruppe gehören auch Menschen, die sich mit der Geschlechtsrolle, die ihnen bei Geburt anhand der biologischen Geschlechtsmerkmale zugeschrieben wurde, gar nicht oder nur in unzureichender Weise charakterisieren lassen wollen.
Sprache als Machtmittel
Sprache verwenden wir wie selbstverständlich, damit verwenden und transportieren wir bewusst oder unbewusst bestimmte Bilder und vor allem auch zugrunde liegende gesellschaftliche Machtverhältnisse. Durch Machtverhältnisse erfolgt eine Art von Diskriminierung und damit auch Gewalt. Sprache kann somit auch ein Instrument von Gewalt sein.
Durch einen sensiblen Sprachgebrauch tragen wir aktiv zur Gleichberechtigung der Geschlechter bei und zu einer wertschätzenden Ansprache aller. Aus diesem Grund gibt es die gendersensible Sprache, d.h. auch Schreibweise.
In nachfolgendem Link findet ihr auch mehr Informationen zu den Sprach-, vor allem aber Schreibformen, also was hat es mit der *-Schreibweise oder dem Unterstrich, dem sogenannten Gender-Gap, auf sich: feministisch-sprachhandeln.org/wp-content/uploads/2015/04/sprachleitfaden_zweite_auflage.pdf
Wisst ihr, wofür LSBTIQ steht oder was genau Cisgender ist?
L - Lesbisch
S - schwul
B - bisexuell
T - transsexuell
I - intersexuell
Q - queer
Dies sind nur sechs Begriffe von ganz vielen, die dir im Zusammenhang mit geschlechtlicher und sexueller Identität über den Weg laufen.
Mehr findest du u.a. unter den nachfolgenden Links:
echte-vielfalt.de
www.aug.nrw
www.queerformat.de
Jugendarbeit im Que(e)rschnitt
Mit der multimethodischen queeren Studie „Jung, LSBTIQ* und die Jugendarbeit in Niedersachsen“ haben der Landesjugendring Niedersachsen e.V. und das Institut für Diversitätsforschung an der Universität Göttingen gemeinsam in Erfahrung gebracht, wie LSBTIQ*-Jugendliche ihre Lebenswelt einschätzen, welche Bedarfe an Unterstützung sie haben, was ihnen fehlt und was ihnen hilft, um ihre Identität zu finden und zu leben und welche Rolle dabei insbesondere Erfahrungen in der Jugendarbeit spielen. Mehr Informationen auf neXTqueer.de. Die Langfassung der Studie zum Download (PDF).
DJI-Studie „Coming-out – und dann...?!
Mit dem Forschungsprojekt „Coming-out – und dann...?!“ des Deutschen Jugendinstituts wird zum ersten Mal die Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen bundesweit wissenschaftlich in den Blick genommen. Ein Augenmerk des Forschungsvorhabens lag vor allem auf den unterschiedlichen Coming-out-Verläufen und den Diskriminierungserfahrungen von LSBT*-Jugendlichen und jungen Erwachsenen. www.dji.de/fileadmin/user_upload/bibs2015/DJI_Broschuere_ComingOut.pdf
Hessischer Jugendring „Wie leben lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche in Hessen? Gesellschaftliche Teilhabe und Unterstützung von queeren Jugendlichen
In der seit 2016 durchgeführten Studie des Hessischen Jugendrings geht es vor allem darum, nach einem 1. Teil in Form einer Biographie-Studie die Ergebnisse auf die Angebote der Jugendarbeit zu übertragen.
Erste Informationen finden sich im Fachmagazin für Jugendverbandsarbeit in Hessen 3/2016: www.hessischer-jugendring.de/publikationen/hessische-jugend.html
Wie kann das Thema sexuelle Vielfalt in der eigenen Jugendgruppe, Juleica-Ausbildung oder auch Delegiertenversammlung angesprochen und behandelt werden? In diesem Kapitel werden ein paar Beispiele benannt.
Rechtliche Grundlage für die Jugendarbeit
Die individuelle Sexualerziehung gehört in erster Linie zu dem natürlichen Erziehungsrecht der Eltern im Sinne des Art. 6 Abs. 2 GG; der Staat ist jedoch aufgrund seines Erziehungs- und Bildungsauftrages (Art. 7 Abs. 1 GG) berechtigt, Sexualerziehung in der Schule durchzuführen. In der außerschulischen Bildungsarbeit können Jugendverbände deswegen zwar über das Geschlechterverhältnis oder über die Vielfalt sexueller Identitäten und Lebensformen informieren, um Vorurteile und Diskriminierungen abzubauen. Allerdings darf keine sexuelle Aufklärung stattfinden, wie z.B., dass Kondome benutzt werden müssen etc.
Qualifizierungsmöglichkeiten
JuLeiCa-Modul zur sexuellen Vielfalt: www.queerformat.de/fileadmin/user_upload/.../Juleica-Modul_Sexuelle_Vielfalt.pdf
Materialien
Im Rahmen des Projektes neXTgender im Landesjugendring ist bei der DGB-Jugend ein Ordner zur geschlechterreflektierenden Bildungsarbeit entstanden. Mehr zum Inhalt des Ordners ist hier zu finden: www.gender-bildung.de/index.php
Gerade, wenn sich Jugendliche in einem Coming-Out-Prozess befinden, ist es oft hilfreich, Unterstützung von außen oder von Personen zu bekommen, die sich in einem Themenbereich besser auskennen, als ihr vielleicht. Dafür gibt es auch im LSBTIQ-Kontext Beratungsstellen.
Hier könnt ihr u.a. weitere Informationen erhalten: www.andersraum.de/beratung/
Hier findet ihr weitere Links zum Themenbereich, vor allem für das Thema im Kontext von Schule. Die vorgestellten Methoden lassen sich aber gut auf die Jugendarbeit übertragen.
berlin.lsvd.de/wp-content/uploads/2012/03/90Minuten_Handreichung.pdf
www.buntstifter.org/wp-content/uploads/2014/03/Aktionsheft_final.pdf
www.schule-der-vielfalt.de/2015-02-04-Schule-der-Vielfalt-Vortrag-Luecke.pdf
li.hamburg.de/contentblob/3854614/data/pdf-methodenreader-sexualerziehung-n.pdf
Geändert am 09.08.2023 13:15 von Jugendserver Niedersachsen