Inhaltsverzeichnis |
Über 60.000 Juleicas wurden bislang an niedersächsische Jugendleiter-innen ausgehändigt mehr als in jedem anderen Bundesland. Die Spitzenstellung Niedersachsens ist eigentlich schon fast keine Meldung in der korrespondenz mehr wert. Doch nun haben wir die niedersächsischen Juleica-Daten mal wieder etwas genauer ausgewertet und haben interessante Ergebnisse bekommen.
Von den 60.000 bislang ausgestellten Juleicas sind zurzeit gut 24.000 (Stichtag für die Auswertung war der 01.04.2007) gültig so viele Juleicas waren bislang in keinem der Vorjahre gültig. Nachdem es im Jahr 2002 erstmalig mehr als 20.000 gültige Cards gab, gab es 2003 und 2004 einen kleinen »Einbruch« seither gab es nun einen kontinuierlichen Anstieg der gültigen Karten. Offensichtlich hat auch die Kampagne PROjuleica, die 2004/2005 landesweit und vom Landesjugendring koordiniert stattgefunden hat, zu diesem Aufschwung beigetragen.
Der Anteil der Juleicas, die an Jugendleiter-innen aus den Jugendverbänden, die Mitglied im LJR sind, ausgegeben wurden, liegt seit 2003 kontinuierlich bei über 60%. Hinzugewonnen haben in den vergangenen fünf Jahren die öffentlichen Träger. Deren Anteil ist von 10,9% (2003) auf 13,1% (2007) gestiegen; entsprechend ist der Anteil der freien Träger, die nicht im LJR organisiert sind, von 27,6% auf 25,3% zurückgegangen.
Interessant ist dabei die Verteilung der Juleicas auf die unterschiedlichen Typen der Jugendverbände. Der Großteil der Juleicas aktuell 47,3% wurde für Jugendleiter-innen beantragt, die bei einem religiösen/kirchlichen Träger (konfessioneller Jugendverband, Kirchengemeinde,...) ehrenamtlich engagiert sind. Es folgen der Cluster »Jugendarbeit im Sport« mit 16,1%, die öffentlichen Träger (13,1%) und die »technischen bzw. hilfeorientierten Jugendverbände« (z.B. Jugendfeuerwehr, JRK, THW-Jugend,...) mit 10,9%.
Und auch in den Landkreisen gibt es sehr unterschiedliche Entwicklungen: Niedersachsenweit kommen aktuell durchschnittlich 2,4 gültige Juleicas auf 1.000 Einwohner-innen. Den ersten Platz im Vergleich der Landkreise belegt die Grafschaft Bentheim: Mit 8,5 Juleicas auf 1.000 Einwohner-innen macht diese Zahl auch das Potenzial der Juleica deutlich. Übrigens: Die Grafschaft Bentheim hat diese Spitzenstellung bereits seit Einführung der Juleica inne. Es folgen die Landkreise Emsland (8,0) und Wolfenbüttel (4,9). Wolfenbüttel schafft zum ersten Mal den Sprung auf das »Treppchen« Im Jahr 2004 war der Kreis noch auf Platz 13 zu finden, seither folgte ein stetiger Aufstieg, mit dem der Kreis Osnabrück auf den 4. Platz verdrängt wurde.
Am anderen Ende der Tabelle finden sich der Landkreis Wilhelmshaven (1,1), die Region Hannover (1,4/ohne die Stadt Hannover) und die Stadt Hannover (1,5) sowie der Landkreis Friesland (1,6) wieder. Doch mit regionalen Anstrengungen sind auch hier Verbesserungen möglich. Dies hat der Landkreis Rotenburg/Wümme unter Beweis gestellt: War der Landkreis im Jahr 2003 noch das Schlusslicht, so ist der Kreis nun ins Mittelfeld aufgerückt und findet sich aktuell auf Platz 29 und damit sogar leicht über dem Landesdurchschnitt wieder.
Die regionalen Unterschiede bilden sich auch auf der Ebene der ehemaligen Bezirksregierungen ab: Während in der Region Weser-Ems auf 1.000 Einwohner-innen 3,9 Juleica-Inhaber-innen kommen, sind es in der Region Braunschweig 2,9, in der Region Hannover 2,5 und in der Region Lüneburg 2,3. Allerdings ist hier eine Annäherung der Regionen zu verzeichnen: Waren vor fünf Jahren noch 40% der Juleicas in der Region Weser-Ems zu finden, ist es jetzt nur noch ein Drittel. Die anderen Regionen haben entsprechende Zuwächse zu verzeichnen.
Und auch ein Stadt/Land-Unterschied ist festzustellen: Insbesondere in den Verdichtungsräumen, d.h. in den Großstädten Hannover, Bremen, Hamburg und Braunschweig und deren »Speckgürteln« wurden in Relation zur Einwohnerzahl weniger Juleicas ausgestellt als in den anderen Regionen Niedersachsens: In den Verdichtungsräumen kommen auf 1.000 Einwohner-innen 2,1 Juleicas, in den Stadtregionen bzw. im ländlichen Raum liegt dieser Anteil bei 3,3 bzw. 3,2. Doch auch hier ist eine Annährung festzustellen. So ist der Juleica-Anteil in den Verdichtungsräumen in 4 Jahren um 30% gestiegen, während es in den anderen Gebieten »nur« 15-20% waren.
Und schließlich belegen die Zahlen noch eine Beobachtung, die viele Jugendarbeiter-innen in den letzten Jahren machen konnten: Die meisten Juleicas gibt es in den Regionen, die in den vergangenen Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung aufweisen konnten: So kommen in den Kreisen, die von 2002 bis 2006 einen Bevölkerungszuwachs von über 4% zu verzeichnen hatten, 3,5 Juleicas auf 1.000 Einwohner-innen, während es in den Kreisen, die einen »Wanderungssaldo« von mehr als -3% haben, lediglich 2,4 Juleicas sind. Häufig sind es eben auch die engagierten jungen Menschen, die für Ausbildung, Studium oder Beruf die strukturschwächeren Regionen verlassen. Aus Sicht des Landesjugendrings bedarf es daher besonderer Anstrengungen, um in den von Abwanderung betroffenen Regionen die ehrenamtlichen Strukturen zu festigen.
Die meisten Antragssteller-innen sind zum Zeitpunkt der Ausstellung der Juleica jünger als 25 Jahre: 32% haben die Volljährigkeitsgrenze noch nicht überschritten, weitere 37% sind noch nicht 25 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter nimmt dann auch die Zahl der Antragssteller-innen deutlich ab. Nur 3% sind älter als 50 Jahre.
Das Geschlecht spielt bei der Juleica offensichtlich keine Rolle. (Junge) Frauen und (junge) Männer beantragen die Juleica nahezu genauso häufig.
Juleica 2007 - Eine Präsentation mit diversen Grafiken zur aktuellen Juleica Statistik für Niedersachsen
Juleica 2007 - Die Anzahl der gültigen Juleicas in den einzelnen Landkreisen und Regionen Niedersachsens.
Prozentuale Zuwäche und Verluste der einzelen Landkreise im Vergleich der Jahre
Geändert am 12.11.2007 15:12 von Jugendserver Niedersachsen