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17 internationales Workcamp in Bergen-Belsen

»...durch das internationale Workcamp habe ich wirklich das Gefühl, wir leben in einer Welt. Reale Grenzen und Grenzen im Kopf verschwinden und wir kommen uns näher...« (Bongiwe Qotoyi, Teilnehmerin aus Südafrika)


Diese Aussage von Bongiwe Qotoyi (pädagogische Mitarbeiterin des Nelson Mandela Museums in Mthatha, Südafrika) beschreibt, warum viele Jugendliche an den Workcamps in Bergen-Belsen mitwirken. Hier soll an einem authentischem Ort gelernt werden. Lernen aus der Vergangenheit – Verantwortung für die Zukunft. Über 60 Jugendliche taten es ihr gleich und nahmen teil am IWC 2011 vom 13.-23.04.2011 im Anne-Frank-Haus des CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) in Oldau und der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Dabei waren Jugendliche aus 10 Nationen wie Südafrika, Israel, Russland, Belarus (Weißrussland), Slowakei, Litauen, Polen, Niederlande und Deutschland zu Gast. 

Die Teilnehmer bringen dabei verschiedene geschichtliche Hintergründe, die sie in ihren Herkunftsländern gemacht haben in das Workcamp mit ein. Die Teilnehmer tauschen sich über diese Hintergründe aus, und entwickeln durch die Geschichte für die Bergen-Belsen beispielhaft steht, Strategien für das eigene Leben. 

Diese Strategien wurden in verschiedenen Workshops gemeinsam entwickelt. So hat die Außengruppe unter anderem den Erinnerungsweg weiter gestaltet und eine Dokumentationsbroschüre für die Besucher der Gedenkstätte hergestellt, die über den Erinnerungsweg informieren soll und die Besucher einlädt den Erinnerungsweg zu gehen. 

Eine besondere Bedeutung hat auch der Dialog mit den wenigen noch lebenden Überlebenden von Bergen-Belsen. Wir leben in der »Zeit des Übergangs von der Erinnerung an Erlebtes zur Erinnerung an Mitgeteiltes«. Zeitzeugenberichte von Überlebenden sind gerade deshalb für Jugendliche lebendige Geschichte im heute. Die Erzählungen der Überlebenden ermöglichen den Jugendlichen in direkteren Kontakt zum Geschehenen zu treten. Die Möglichkeit der Begegnung gerade auch mit subjektiv erfahrener Geschichte muss Jugendlichen so lange und intensiv wie möglich zur Verfügung gestellt werden. 

Und so besuchte und neben Frau Barbara Müller aus Hannover als eine weitere Zeitzeugin Frau Dr. Yvonne Koch. Sie war als Kind in Bergen-Belsen, hat ihre Mutter in den Kriegswirren verloren und baute eine Beziehung zu einer bis dahin fremden Frau im Lager auf, die ihrKinderhandschuhe aus Wollresten strickte. Diese Handschuhe sind heute Exponate in der neuen Ausstellung der Gedenkstätte Bergen-Belsen. 

In der »Aktuelles-Gruppe« wurde die Situation im heutigen Deutschland beleuchtet. Dabei wurde beispielsweise in Dorfmark eine Mahnwache gegen die rechte Vereinigung »Ludendorffer« gehalten. So wurde in vielen Arbeitsgruppen deutlich, dass es darum gehen muss inhaltlich den Blick in die Zukunft auszurichten und nicht zu sehr im Vergangenen zu verhaften. 

Die südafrikanische Delegation bereitete uns einen Themenabend zur Arbeit des Nelson Mandela Museums. Eine sehr beeindruckende Geschichte, dargeboten durch beeindruckende Persönlichkeiten. Insgesamt ist diese neue Kooperation mit dem Nelson Mandela Museum in Südafrika positiv zu beurteilen. Die Gruppe war nicht nur persönlich eine Bereicherung, sondern auch thematisch war es höchstinteressant den unterschiedlichen oder manchmal eben auch nicht unterschiedlichen Umgang mit Geschichte gemeinsam zu erörtern. Auch das »Gute Nacht Café« erfuhr eine Bereicherung durch die Mitwirkung der Delegation aus Südafrika und deren bunte Vielfalt an Musik und Tanzdarbietungen. Gemeinsam wurde musiziert, getanzt und gefeiert. 

Auch dies ist ein Bestandteil des Programms des IWC und dient dazu, nicht nur thematisch miteinander zu arbeiten, sondern auch den persönlichen Austausch und Erweiterung des Erfahrungsschatzes zu pflegen.

Dadurch das wir Teilnehmende aus 9 verschiedenen Nationen zu Gast haben, haben wir die Chance als internationale Gruppe Menschen verschiedenster Herkunft kennen zulernen und so gemeinsam Vorurteile abzubauen. Denn wenn es uns gelingt Vorurteile abzubauen ist der erste große Schritt getan wirklich aus dem Vergangenen zu lernen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.

Dank der »Dokumentationsgruppe« sind viele Ergebnisse und Erlebnisse festgehalten. Einen Teil der Ergebnisse gibt es auf www.bergen-belsen.blogspot.com oder unter www.jugendserver-niedersachsen.de einzusehen.

Wir danken allen, die uns ermöglicht haben gemeinsam ein Stück Zukunft zu gestalten. Hierzu gehört die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, die Gedenkstätte Bergen-Belsen, das niedersächsische Kultusministerium, die niedersächsische Staatskanzlei und natürlich alle Teamerinnen und Teamer, die einen Teil ihrer Freizeit opferten, um dieses Workcamp zu gestalten. Herzlichen Dank!

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