Magazin

Tag-Cloud

 Politik   Sommer; 
Du willst an einer Juleica-Ausbildung teilnehmen und suchst ein passendes Angebot? Du willst deine Juleica verlängern? Dann finde was auf juleica-ausbildung.de

Du willst an einer Juleica-Ausbildung teilnehmen und suchst eine passende Angebot? Dann schau auf juleica-ausbildung.de

Du möchtest deine JULEICA verwalten oder eine Jugendleiter*innencard beantragen? Hier geht's zu juleica-antrag.de

Du möchtest deine JULEICA verwalten oder eine Jugendleiter*innencard beantragen? Hier geht's zu juleica-antrag.de

Kalender

M D M D F S S
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
01
02
03
04
05

Offener Brief an Ministerpräsident Weil: Kinder- und Jugendarbeit ermöglichen!

Mit einem gemeinsamen offenen Brief haben sich der Landesjugendring Niedersachsen e.V., die Sportjugend, das Paritätische Jugendwerk und die Landesarbeitsgemeinschaft offene Kinder- und Jugendarbeit an Ministerpräsident Stephan Weil gewandt und ihn aufgefordert, die im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Bereichen sehr strengen Auflagen für Jugendarbeit in der „Corona-Verordnung“ zu lockern.


Auch erste kommunale Jugendringe haben den offenen Brief mitgezeichnet, hier im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil,

junge Menschen leiden in besonderer Weise unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den durch die Regierung auferlegten Verboten: Während Erwachsene im Fitnessstudio trainieren, Restaurants, Bars und Cafés besuchen und touristische Reisen unternehmen können, bleibt jungen Menschen die Teilhabe an gesellschaftlichen Aktivitäten ohne ihre Eltern weitestgehend verwehrt. Durch die Einschränkungen in der Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden junge Menschen aus dem öffentlichen Leben unverhältnismäßig stark ausgegrenzt und der familiären Betreuung überlassen.

Insbesondere in den nahenden Sommerferien wird sich dieses Problem noch einmal verschärfen: Eltern sind auf nicht kommerzielle Freizeit- und Betreuungsangebote für ihre Kinder angewiesen und junge Menschen haben das dringende Bedürfnis, sich mit Gleichaltrigen zu treffen und ihre Ferien gemeinsam zu verbringen.

Aktuelle Studien belegen, wie stark Kinder und Jugendliche in den letzten Monaten gelitten haben.

Wir, die Träger der Kinder- und Jugendarbeit in Niedersachsen, sind uns unserer Verantwortung für Kinder und Jugendliche bewusst. Wir wollen dazu beitragen, dass es gerade auch in diesen Sommerferien und darüber hinaus ein gutes Freizeitangebot für junge Menschen gibt. Wir sind uns auch der Verantwortung hinsichtlich der Eindämmung der Corona-Pandemie bewusst und werden bei allen Angeboten entsprechende Hygienekonzepte berücksichtigen.

Doch leider erschwert die aktuelle Verordnung gegen die Ausbreitung des Corona-Virus die Planung und die Vorbereitung solcher Angebote sehr massiv. Dem Vernehmen nach sieht auch die neue Verordnung keine nennenswerten Lockerungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit vor. Deshalb wenden wir uns heute mit diesem offenen Brief an Sie und möchten Sie bitten, sich für die Belange junger Menschen einzusetzen.

Es ist paradox: In keinem anderen Bundesland gibt es so viele gut ausgebildete Jugendleiter*innen wie in Niedersachsen und in keinem anderen Bundesland gibt es so weitreichende Einschränkungen für die Kinder- und Jugendarbeit wie in unserem Bundesland. Lassen Sie uns diese Ressourcen nutzen, um Kindern und Jugendlichen schöne Ferien zu ermöglichen und die Betreuungssituation der Eltern zu entspannen.

Damit uns dies gemeinsam gelingen kann, bitten wir Sie, Regelungen zu erlassen, wie sie auch in anderen Bundesländern gelten:

  • Heben Sie die Gruppengröße (§ 3 N3. 21 der VO) auf oder heben Sie diese auf 50 Personen an! In Fitnessstudios, Cafés oder Bars beispielsweise gibt es keine Begrenzung der Personenzahl, sie ergibt sich zwangsläufig aus der Umsetzung der Abstands- und Hygienekonzepte.
  • Ermöglichen Sie Angebote der Kinder- und Jugendarbeit mit Übernachtungen, wenn ein entsprechendes Hygienekonzept umgesetzt wird! Es ist absolut unverständlich, dass kommerzielle Anbieter Jugendreisen anbieten dürfen, gemeinnützige Träger jedoch nicht.
  • Ermöglichen Sie die Qualifizierung von Engagierten! Mit dem Verbot von Maßnahmen mit Übernachtung bis mindestens 31.08.2020 wird nicht nur die Durchführung von Sommerfreizeiten in Niedersachsen untersagt, sondern auch Juleica-Ausbildungen und andere Seminare sind nicht möglich. Wir benötigen solche Angebote jetzt, um junge Menschen für Jugendarbeit während der Corona-Pandemie zu qualifizieren (Hygienekonzepte etc.) und um die Motivation der Engagierten zu erhalten: Uns droht ein massiver Einbruch bei der Zahl der Engagierten mit nachhaltigen negativen Auswirkungen, wenn solche Angebote weiterhin verboten bleiben. Ermöglichen Sie in jedem Fall wieder Bildungsmaßnahmen mit Übernachtung.
  • Gestatten Sie Jugendbildungsstätten, Jugendherbergen und vergleichbaren Einrichtungen wieder die Beherbergung von Kinder- und Jugendgruppen! In nahezu allen anderen Bundesländern ist dies möglich, dadurch werden die niedersächsischen Einrichtungen zz. massiv wirtschaftlich benachteiligt.

Da die Sommerferien immer näher kommen und es für die verantwortungsbewusste Vorbereitung der Angebote Zeit braucht, benötigen die öffentlichen und freien Träger sehr schnell Planungssicherheit. Dafür wünschen wir uns kurzfristig die Zusicherung, welche Rahmenbedingungen im Sommer gelten werden, auch wenn die rechtliche Umsetzung ggf. etwas länger dauert. Mit jedem Tag, an dem die strengen Vorgaben weiterhin gelten, reduziert sich die Zahl der Angebote für junge Menschen in den Sommerferien und somit die Möglichkeit einer erholsamen, sinnstiftenden und konstruktiven Freizeitgestaltung. Zugleich verschärft sich die Betreuungssituation für deren Eltern.

Abschließend möchten wir noch auf ein weiteres Problem hinweisen: Die Corona-Pandemie ist nicht die einzige Gefährdung für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Es ist zu befürchten, dass etliche von ihnen in den letzten Wochen und Monaten an besonderem Stress oder Vereinsamung gelitten haben oder dass sie möglicherweise physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt waren oder diese miterlebt haben. Geben Sie diesen Kindern die Möglichkeit, sich anderen Menschen außerhalb der Familie anzuvertrauen und Hilfe zu suchen. Auch dafür bieten die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit die Gelegenheit.

Deshalb möchten wir Sie bitten: Vertrauen Sie den gut qualifizierten Ehrenamtlichen, Jugendleiter*innen, Übungsleiter*innen und den pädagogischen Fachkräften der Kinder- und Jugendarbeit und vertrauen Sie auch darauf, dass diese auch während der Corona-Pandemie verantwortungsbewusst gestaltete Aktivitäten anbieten können!

Erstunterzeichner*innen des offenen Briefs:

Claudia Nickel, Vorstandssprecherin Landesjugendring Niedersachsen e.V.

Angelika Bergmann, Vorsitzende Landesarbeitsgemeinschaft Offene

Kinder- und Jugendarbeit Niedersachsen e.V.

Reiner Sonntag, Vorsitzender Sportjugend Niedersachsen e.V.

Der Vorstand Paritätisches Jugendwerk Niedersachsen e.V.

Weitere Unterzeichner*innen:

Jugendring Braunschweig

Regionsjugendring Hannover

Stadtjugendring Buxtehude

Stadtjugendring Hannover

Stadtjugendring Wolfsburg

Kreisjugendring Lüneburg

Ev. Jugend Salzgitter-Bad  

Kreisjugendring Grafschaft Bentheim 

Sportjugend Grafschaft Benhim 

Vorstand des Kreisjugendrings Diepholz   

VCP Stamm Florian Geyer Hameln 

Kreisjugendring Stade e.V.

Adventjugend Niedersachsen  

VCP Land Niedersachsen  

Naturfreundejugend Hannover 

Bezirksjugendwerk der AWO Hannover e.V. 

Stadtjugendring Lüneburg e.V. 

BDKJ-LAG Niedersachsen

Bezirksjugendwerk der AWO Braunschweig e.V. 

Stadtjugendring Göttingen e.V. 

Niedersächsische Landjugend 

Dienstkonferenz der Mitarbeitenden im VCP Bezirk Hannover 

Jugendwerk der AWO Weser-Ems e.V. 

Stadtjugendring Aurich

Arbeiter-Samariter-Jugend Hannover-Stadt

andere Magazinbeiträge

Kommentare

Keine Kommentare


Mach mit und mach Gutes daraus!

Der Jugendserver Niedersachsen ist die niedersächsische Internet-Plattform für Jugend und Jugendarbeit. Alle Inhalte sind beschreibbar, eine einmalige Benutzer-innenanmeldung ist erforderlich. Wir wollen einen freien und offenen Zugang zu Wissen und unterstützen das mit der permanenten Weiterentwicklung und Einbindung entsprechender Angebote, wie zum Beispiel dem Jugendpad und der Verwendung der Creative-Commons-Lizenz. Wir wollen sichere Daten, daher geben wir keine persönlichen Informationen an Dritte weiter, wir verzichten auf Google Analytics und Beiträge über Socialmedia werden entsprechend als Jugendserver Niedersachsen News gekennzeichnet. Der Jugendserver Niedersachsen bietet Qualifikation und Know-how für medienkompetentes Handeln in der digitalen Gesellschaft!